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Abgefahren: Bau dir dein Longboard in der Schreiner-Ausbildung

Abgefahren: Bau dir dein Longboard in der Schreiner-Ausbildung

Wenn Marvin mit seinem Longboard durch die Gegend flitzt, folgt ihm jeder mit seinem Blick – vom Kleinkind bis zur Oma. Für uns Grund genug, den gelernten Schreiner im exklusiven Macher-Interview zu seinem ungewöhnlichen fahrbaren Untersatz und der Schreiner-Ausbildung zu befragen.

Wie häufig kommt es vor, dass ein eher ungewöhnlicher Gegenstand aus Holz beauftragt wird, wie zum Beispiel ein Longboard oder Skateboard?

Marvin: Ehrlich gesagt eher selten…aber was nicht ist, kann ja noch werden. 😉

Welches Holz eignet sich besonders gut für die Fertigung von Skateboards oder Longboards?

Marvin: Ich persönlich habe mich für Eschenholz entschieden. Das ist ziemlich flexibel und bruchfest! Die handelsüblichen Longboards sind allerdings auch mit Ahorn gefertigt.

Alles klar! Und was muss man beim Longboardfahren beachten?

Marvin: Richtig wichtig: Vorausschauendes Fahren und zu jeder Zeit bremsbereit sein.

Wie viel kostet ein Longboard aus Holz? Und wie lange arbeitest du an so einem Longboard?

Marvin: Bei durchschnittlichen Longboards liegen wir zwischen 200 bis 400 Euro. Bei meinem liegt der Preis bei 1400 Euro, da es ja auch größer und länger ist…und ich gute drei Tage daran arbeite.

Und wie bist du zu deinem Beruf gekommen?

Marvin: Meine Eltern haben ein altes Haus renoviert. Da habe ich gemerkt, dass mir das Arbeiten mit Holz sehr imponiert. In den Ferien bin ich einfach zu einem Schreiner in die Schnupperlehre gegangen und habe wenig später angefangen, dort zu arbeiten.

Wie läuft denn die Schreiner-Ausbildung genau ab?

Marvin: Das erste Lehrjahr ist das sogenannte BGJ, das Berufsgrundschuljahr, das zweite und dritte Jahr findet im Betrieb statt – mit Blockunterricht in der Berufsschule. Am Ende der Lehre steht die Gesellenprüfung. Der praktische Teil ist daran besonders spannend: Du entwirfst, planst und fertigst selbst ein Möbelstück.

Wie sind die Zukunftsperspektiven in deinem Beruf?

Marvin: Durch die Vielseitigkeit des Schreinerberufs stehen dir viele Türen offen. Das Handwerk wird nach wie vor dringend gebraucht…und wer ein individuelles Möbelstück gefertigt haben will, kommt am Schreiner fast nicht vorbei. Manche arbeiten in einem der vielen Schreinerbetriebe weiter, andere gehen anschließend studieren.

Schwebt Dir im Moment noch eine abgefahrene Idee vor, die du aus Holz schreinern willst?

Marvin: Ja, aber die verrate ich noch nicht! 😉

Samuel Nagel | 12. Mai 2015
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