Das läuft: Durchstarten mit dem BerufsAbitur
Wege zum Abi gibt’s inzwischen viele: über das Gymi, die FOS oder BOS, um nur ein paar zu nennen. Jetzt ist eine neue Variante dazu gekommen – das BerufsAbitur. Wir haben uns für Euch schlau gemacht, was das ist.
Beim BerufsAbitur habt Ihr die Möglichkeit, während Eurer Lehre das Fachabitur zu erwerben. Das Ganze funktioniert so: Ihr macht eine Lehre, besucht ganz normal die Berufsschule. Für das BerufsAbi findet zusätzlicher Unterricht am Abend statt. In den ersten beiden Schuljahren besteht dieser aus sechs Stunden pro Woche, im dritten Schuljahr aus sieben. Unterrichtet werden Deutsch, Englisch, Mathematik sowie Natur- und Gesellschaftswissenschaft. Wegen des zusätzlichen Unterrichts nennt sich das BerufsAbitur auch Berufsschule+.
BerufsAbitur in nur drei Kernfächern
Für die Berufsschule+ könnt Ihr Euch anmelden, wenn Ihr eine mindestens zweijährige Berufsausbildung macht. Außerdem braucht Ihr die mittlere Reife mit einem Notendurchschnitt von mindestens 3,5 in den drei Kernfächern Mathe, Deutsch und Englisch. Wichtig ist, dass Euer Ausbildungsbetrieb damit einverstanden ist und Euch unterstützt. Ohne ihn geht es nicht. Zum Beispiel wenn der Unterricht um 17 Uhr beginnt und Ihr früher gehen müsst. Oder wenn Prüfungen anstehen, auf die Ihr lernen müsst.
Zugegeben: Das Ganze ist ziemlich sportlich. Es geht einiges an Freizeit drauf, nicht nur unter der Woche, auch am Wochenende. Ihr braucht eine Menge Durchhaltevermögen. Aber die Berufsschule+ hat viele Vorteile: Ihr habt das Fach-Abi schneller in der Tasche als über die BOS, die Ihr erst nach der Lehre und dann in Vollzeit besucht. Ihr braucht Euer Abi nur in drei Fächern machen (Mathe, Deutsch, Englisch). Das Profilfach (Wirtschaft, Technik, Pädagogik und Psychologie, Gesundheit etc.) spart Ihr Euch. Hier wird Euch Eure praktische Ausbildung angerechnet. Letzter Vorteil: Ihr verdient durch Eure Ausbildungsvergütung bereits Geld!
Volle Unterstützung
Lauter gute Gründe, weshalb beispielsweise Denifer aus Starnberg sich für die Berufsschule+ entschieden hat. Sie war über eine Freundin auf das Angebot aufmerksam geworden. Zusätzlich zu ihrer Ausbildung zur Elektronikerin machte sie ihr Fach-Abi. „Es war schon eine harte Zeit“, erzählt sie. „Aber ich habe das unbedingt gewollt und bis zum Ende durchgezogen.“ Ihr Ausbildungsbetrieb hat sie voll unterstützt. Karrieretechnisch hat sich der Aufwand gelohnt. Im Moment absolviert sie an der FH Friedrichshafen ein duales Studium zum Bachelor in „Elektrotechnik“. Danach kehrt sie als Projektleiterin in ihren Ausbildungsbetrieb zurück. Ein verantwortungsvoller und abwechslungsreicher Job!
Die Berufsschule+ wird noch nicht von allen Berufsschulen in Bayern angeboten. Für Infos klickt Euch einfach zur Handwerkskammer.