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Das Leben auf der Walz

Das Leben auf der Walz

Habt ihr euch auch schon mal gefragt, was es mit Handwerkern in der typischen Kluft, einem Stock und ein bisschen Gepäck auf sich hat? Das sind Handwerker auf der Walz, so wie Dominik und Kevin. Sie reisen durch die Welt und arbeiten an unterschiedlichen Orten. Im Winter haben sie bei der Handwerkskammer in München Station gemacht.

Dominik ist Schreiner und seit knapp vier Jahren auf Wanderschaft. Kevin ist Steinmetz und seit Anfang 2014 unterwegs. Beide sind abenteuerlustig, wollen etwas von der Welt sehen und neue Leute kennenlernen. Zudem wollen sie sich in ihrem Handwerk weiterentwickeln. „Jeder Betrieb arbeitet ein bisschen anders, deshalb müssen wir uns in kürzester Zeit immer in neue Betriebsstrukturen einfinden. Dadurch nehmen wir überall das Beste mit.“

Gibt‘s spezielle Regeln auf der Walz?

Grundsätzlich wird noch analog gereist, das heißt ohne Handy, Laptop oder anderen Medien. Außerdem dürfen sich die beiden ihrem Heimatort nur bis auf 50 Kilometer nähern. Handwerker auf der Walz sollten auch immer ihre Kluft tragen und sich überall so verhalten, „dass der Nächste, der nach dir kommt, genauso oder sogar besser aufgenommen wird, als man selbst“. Die Grundvoraussetzung um auf die Walz zu gehen, ist ein Gesellenbrief.

Was hat es mit der Kluft auf sich?

„Von dem erarbeiteten Geld kaufen wir uns Essen oder unsere maßgeschneiderte Kleidung, die Kluft. Zum Reisen ist das deutlich bequemer, denn die Kluft hat viele Taschen und wir tragen sie tagtäglich, das heißt im Sommer auch mal bei 40 Grad plus und im Winter bei -20 Grad“, erzählen die beiden. „Die Kluft ist in der Zeit, in der wir auf Wanderschaft sind, unser Zuhause. Das ist mehr oder weniger der einzige Luxus, den wir uns gönnen können.“

Bis der Postbote dich beim Namen kennt

Maximal drei Monate sind die beiden bei einem Handwerksbetrieb beschäftigt. Man sagt: „Wenn der Hund nicht mehr bellt und der Postbote dich beim Namen kennt, dann ist es Zeit weiterzuziehen.“

Jeder Ort hat seine schönen Ecken

Die Frage welches das coolste, beste oder schönste Fleckchen Erde ist, ist immer schwer zu beantworten. Denn auf der Walz gibt es positive und negative Erfahrungen. Jeder Ort hat etwas Schönes an sich, aber es gibt auch hässliche Ecken. „Bei jedem Betrieb lernst du etwas Cooles kennen, zum Beispiel einen guten Chef oder netten Mitgefährten“, da sind sich die beiden einig.

Dominiks schönste Arbeitserfahrung war in Norwegen. „Da habe ich eine Holzbrücke nach Originalplänen von 1794 wieder mit aufgebaut. Das sind so Projekte, bei denen ich als Lehrling nie auf die Idee kam, dass es sie gibt und ich so eine Arbeit überhaupt mache.“

Fotos: Claudia Peteranderl

Samuel Nagel | 7. Juni 2019
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