Alle Kerzen sind handgemacht - deshalb haben sie das besondere "Leuchten"
Die Lebkuchen liegen schon seit Wochen in den Supermärkten herum und wenn ihr morgens aufsteht, ist es noch nicht ganz hell. Der Herbst hat begonnen und bald naht die dunkle Jahreszeit, die Weihnachtszeit und die Zeit, sich es zuhause so richtig gemütlich zu machen. Die Kerzen der Wachszieherei Fürst in München haben das ganz besondere „Leuchten“. Weil sie handgemacht sind, leuchten sie viel schöner und gleichmäßiger als eine industriell gearbeitete Kerze.
Wachszieher – ein sehr besonderer, aber leider auch seltener Beruf
Der Beruf des Wachsziehers ist ein ganz besonderer Beruf, der leider selten geworden ist. Trotzdem: wer gerne mit den Händen arbeitet, künstlerisches Gespür hat und gerne sieht, was er den Tag über so gemacht hat, für den ist dieser Beruf genau das Richtige. Die Wachszieherei Fürst in München fertigt viele Kerzen für Kirchen, daher ist an Weihnachten und Ostern immer besonders viel los. Aber auch Hochzeits- und Taufkerzen werden hergestellt. Dabei passen sich die Mitarbeiter der Wachszieherei den individuellen Kundenwünschen an: Da ist Kreativität gefragt.
Doch wie werden Kerzen denn eigentlich gemacht?
Das ganze beginnt, indem man die Zugmaschine einschaltet, die die Kerzen sozusagen aus Wachs „zieht“, dies ist zwar die aufwendigste und älteste Methode, die man zum Kerzen machen anwenden kann. Jedoch wendet die Wachszieherei dieses Fertigungsverfahren, da hierbei die Kerzen mit der besten Qualität entstehen. Dabei wird der Docht über zwei Trommeln gespannt und durch ein Wachsbecken gezogen. Bei jedem Durchgang nimmt der Docht eine dünne Schicht Wachs auf. Dies wird solange wiederholt, bis der gewünschte Durchmesser einer Kerze erreicht ist.
Danach wird der gezogene Kerzenstrang auf die gewünschte Länge geschnitten und zum Auskühlen gerollt. Sobald die Kerzen komplett ausgekühlt sind, wird der Kopf einer Kerze gefräst. Im Anschluss werden die Kerzen in eine Wachsmischung mit einem höheren Siedepunkt getaucht, damit sie einen stabileren Mantel erhalten. Mit einem Spezialbohrer wird anschließend das Dornloch gebohrt und mit dem Messer begradigt. Fertig ist ein wunderschönes Licht für dunkle Abende.
In ungefähr 5 Stunden fertigt ein Wachszieher mit einem Kerzenstrang ca. 1000 Tischkerzen an. Wahnsinn, was wir mit unseren Händen alles erarbeiten können, oder?
Die alte Tradition des Wachsziehers trübt, die Werkstatt besteht nicht nur aus alten Maschinen und purer Handarbeit. In modernen Betrieben gibt es sehr viel Technik und aufwendige Maschinen, die arbeiten.
Kreativität ist bei Kerzen sehr gefragt!
Nur, was ist denn das Besondere dieses Berufes, außer die lange Tradition und die Arbeit mit den Händen? Auf jeden Fall die Kreativität, diese ist nämlich auch besonders gefragt. Hier gibt es unendliche Möglichkeiten sich auszuprobieren.
Die Kreativität, wie schon erwähnt, ist besonders bei der Gestaltung der Kerzen gefragt, hier äußern das Brautpaar, die Eltern, die Taufpaten oder andere Kerzenbesteller ihren Kundenwunsch und dann ist das Geschick, die Ideen und das Talent des Wachsziehers gefragt. Ein besonderer Auftrag der Wachszieherei Fürst war zum Beispiel, ein Wappen einer Adelsfamilie auf einer Taufkerze widerzuspiegeln.