Kosmetiker-Ausbildung: Hollywood mit Haut und Haaren
Auf YouTube tummeln sich Hunderte von selbsterklärten Beauty-Gurus, die sich in ihren Videos „Looks“ schminken, gewagte Dutts kreieren und vom kussechtesten Lippenstift fachsimpeln. Einer, der das Handwerk des Schminkens und Frisierens so richtig gelernt hat, ist Giovanni Fasiello. Auf seinem YouTube-Kanal zeigt der Make-Up-Artist und Friseurmeister, der die Kosmetiker-Ausbildung und die Friseur-Ausbildung erfolgreich durchlaufen ist, wie ihr euch mit einfachen Tricks in Angelina Jolie verwandelt. Ihr wisst schon: Schmollmund, Katzenaugen und hohe Wangenknochen…! Giovanni erklärt euch auch, ganz Prince Charming, wie ihr das Make-Up für die nächste Halloween-Party scary und zugleich sexy hinkriegt. Als ob das nicht schon genug ist: Jetzt streckt er seine Fühler auch nach Hollywood aus. Ihr merkt – heute lernen wir ein echtes Multitalent kennen.
Aber erstmal alles auf Anfang: Schon als kleiner Junge hat Giovanni Fasiello seinen Eltern heimlich die Fotokamera stibitzt und auf unzähligen Filmrollen seine ersten Haar- und Make-Up-Experimente dokumentiert: „Ich wusste eben schon sehr früh, was ich machen will“, sagt der Friseurmeister und Make-Up-Artist. Während damals sämtliche Familienmitglieder für seine Kreationen herhalten mussten, verschönert er inzwischen Promis wie Barbara Becker, Barbara Meier (Germany’s Next Topmodel), Giulia Siegel, Claudia Effenberg oder Verena Kerth. Sein Traum ist, eines Tages Angelina Jolie und Lady Gaga zu schminken. Wir drücken ihm jedenfalls die Daumen!
Von der Kosmetiker-Ausbildung step by step nach Hollywood
Vorher geht’s aber für einen neuen Film nach Hollywood: US-Schauspieler und Produzent Vincent De Paul ließ sich während der Location-Suche in Deutschland von Fasiello für seine Interviews „aufhübschen“. Ihr kennt Vincent de Paul übrigens vielleicht aus „House of Cards“, wo er an der Seite von Kevin Spacey gespielt hat und war mit Will Smith in „Hitch, der Date-Doktor“ zu sehen. Dieses Jahr erhielt er für die US-Serie „The Bay“ einen Emmy. Weil Vincent De Paul so begeistert von Giovanni war, hat er ihn prompt als Make-Up-Artist für seinen neuen Film „Broker“ engagiert. Die Dreharbeiten dafür starten dieses Jahr im September. „Das hätte ich mir vor ein paar Jahren nie träumen lassen“, sagt Giovanni.
Seit 15 Jahren ist Giovanni rundum happy in seinem Beruf: Der Münchner, dessen Eltern aus Süditalien stammen, absolvierte zuerst ganz klassisch die Friseur-Ausbildung. Danach folgte die Kosmetiker-Ausbildung: „Für mich sind Haare und Make-Up untrennbar miteinander verbunden. Mich reizt, komplette Looks zu kreieren und Menschen Glanz zu verleihen“, sagt Giovanni, der inzwischen als Chefvisagist für ein internationales Kosmetik-Label arbeitet. Giovannis Augen strahlen, wenn er über sein Handwerk spricht. Ihm ist es ein Herzensanliegen, die natürliche Schönheit von Menschen zu unterstreichen, ihnen damit ein positives „Feeling“ zu geben und „Wow-Effekte“ zu erzielen– „einfach den gewissen ‚Glow‘, wie er es ausdrückt.
Berufe für Trendsetter und Globetrotter: Make-Up-Artist und Friseur
Als Make-Up-Artist arbeitete er bereits für renommierte Fotografen und Fashionshows wie Dolce & Gabbana, Cartier oder Benetton. Heute hier, morgen dort: Giovanni Fasiello ist im Moment alles andere als sesshaft: „Ein fester Friseurladen würde mich persönlich einengen“, sagt er. Er liebt das Unterwegssein und seinen Horizont reisend zu erweitern: „Um neue Looks zu kreieren, ist es wichtig, neue Trends und fremde Einflüsse zu sammeln. Nur durch diese Unruhe bin ich dem Markt einen Schritt voraus und kann in der nächsten Saison Schwerpunkte setzen, die international angesagt sind.“ Trotz Glitzer & Glamour versteht sich Giovanni – ganz bodenständig – und schon während der Friseur-Ausbildung und der Kosmetiker-Ausbildung als Handwerker: „Ohne eine solide, handwerkliche Basis und einen langen Atem geht in meinem Beruf gar nichts. Ich arbeite sehr technisch. Pinsel, Wattepads und Schminkpalette sind mein Werkzeug.“ Und auch wenn sich seine Laufbahn wie eine Bilderbuchgeschichte liest, räumt er ein: „Besonders während der Friseur- und Kosmetiker-Ausbildung und in den ersten Berufsjahren ist der Job ein hart verdientes Brot. Du bekommst nichts geschenkt und musst dich immer neu beweisen. Der Erfolg ist ein schleichender Prozess.“ Trotzdem würde er jedem jungen Menschen, der „im Zeichen der Schönheit“ arbeiten will, dazu raten.