Metallblasinstrumentenmacher: Fetter Trompetensound
Die Blasmusi gehört zu Bayern wie die Tracht. Neben Leidenschaft für die Musik braucht es viel Übung, will man würdiges Mitglied in einer Kapelle sein. „Und ein gutes Instrument“, sagt Metallblasinstrumentenmacher Korbinian aus Garmisch-Partenkirchen.
Korbinian musiziert, seit er sechs ist. Angefangen hat er damals mit Klavier. Im Laufe der Zeit kamen Tenorhorn, Klarinette, Saxophon und Ziehharmonika dazu. Immer wieder trat er in verschiedenen Formationen auf und spielt auch jetzt noch aktiv in der Garmischer Musikkapelle und anderen Ensembles. Für ihn ist Musik mehr als nur Hobby. Deshalb hat er sie auch zu seinem Beruf gemacht. Nach dem Abi 2011 startete er eine Ausbildung zum Metallblasinstrumentenmacher an der Instrumentenbauschule in Mittenwald. Heute arbeitet er als selbstständiger Meister und baut schwere und leicht Konzerttrompeten, Konzertflügelhörner und Bassflügelhörner. Nach und nach sollen Ventilposaunen, Perinetflügelhörner, Perinettrompeten und Bellfront Baritonhörner dazu kommen.
„The Beauty“ and „The Beast“
Musiker und Musikerinnen verschiedenster Stilrichtungen und Leistungsebenen kommen zu ihm, um sich von ihm ihr Instrument bauen zu lassen. Unter anderem deshalb, weil er keine dummen Fragen kennt, keine banalen Probleme und keine Schwierigkeiten, die sich nicht gemeinsam lösen ließen. Egal ob Neubau, Reparatur oder Stimmarbeit, Korbinian hat immer ein offenes Ohr. Er ist der Herr über Schallstücke aus Goldmessing, Stimmbögen, Klangoptimierer, Mundrohre, Wasserklappen, Ventildeckel, Überblasklappen und Doppeltrigger. All diese Teile fügt er so zusammen, dass sie bei gekonnter Handhabe den perfekten Ton von sich geben, zum Beispiel als Konzerttrompete „The Beast“. „Die hat einen richtig fetten Sound und eine tolle Klangfarbe, ist aber schon anspruchsvoll zu spielen“, schmunzelt Korbinian. Die etwas leichter zu spielende Variante heißt „The Beauty“. Die beiden Trompeten unterscheiden sich unter anderem durch den Schnitt des Schallbechers und durch die Bohrung der Maschine – das ist der Teil in der Mitte, wo sich die Ventile befinden.
Metallblasinstrumentenmacher: Beruf mit Musik
Korbinian verfügt über ein extrem feines und gut geschultes Gehör. Das hat er sich unter anderem bei dem Instrumentenbauer und Harmonikastimmer angeeignet, wo er nach seiner Ausbildung an der Schule angefangen hat. „Das Stimmen einer Harmonika ist Geschmackssache. Der Klang kann ganz unterschiedlich ausfallen. Das kommt auf die persönliche Vorliebe an“, erzählt er. Natürlich kann man bei ihm Instrumente auch generalüberholen und reparieren lassen. Das gilt neben den Trompeten und Hörnern auch für Saxophone, Klarinetten, Flöten und Holzblasinstrumente. Für Korbinian ist die Welt der Musik das Schönste, was er sich vorstellen kann. Wen wundert es da, dass er seine Meisterprüfung als Bester seines Jahrgangs abschloss. Inzwischen hat er seine eigene Werkstatt. Wer in Mittenwald eine Ausbildung macht und dort zur Berufsschule geht, kann ihn live erleben. Denn Korbinian unterrichtet dort als Lehrer.