Solaruhr, Kinetik-Uhr, GPS-Uhr, Funkuhr oder doch die mechanische Uhr?
Gerade zur Weihnachtszeit ist die Uhr ein sehr beliebtes Geschenk. Denn eine Uhr ist nicht nur Zeitmesser, sondern drückt auch die eigene Persönlichkeit mit aus. Michael Servatius ist leidenschaftlicher Uhrmacher. Seit knapp 10 Jahren ist er Dozent an der Uhrmacherschule in Würzburg. Er erzählt euch, was ihr als Uhrmacher lernen könnt.
Mach das Kleine zum Großen!
Zu Beginn der Ausbildung lernt ihr physikalische Grundkenntnisse. „Sowas wie die Pendelgesetze oder das mechanische Verhalten von Rädern in einer Uhr. Außerdem eignet ihr euch an, was ein Metall kann, welche Reibungsverhältnisse herrschen und wie ihr es bearbeiten könnt. Sprich ihr lernt Drehen, Feilen, Bohren und Sägen. Daraus folgt das Anfertigen von kleinen Einzelteilen für Uhren bis hin zur Reparatur. Da es heutzutage auch viele elektrische und elektronische Uhren gibt, werdet ihr auch Grundkurse in der Elektronik haben.“
Später beginnt dann das Arbeiten mit Großuhren. Ihr zerlegt vom Wecker bis hin zur Standuhr alles. Natürlich arbeitet ihr auch mit ganz kleinen Exemplaren.
Hab‘ Respekt vor der Uhr, aber keine Angst davor
„Anfangs hat man oft das Problem, dass man mit Luxusuhren (Rolex etc.) schnell paar Tausend Euro auf seinem Tisch liegen hat. Da kann Einem schon mal ein bisschen anders werden, denn man weiß, wenn ich jetzt etwas kaputt mache, dann sind gleich paar Tausend Euro dahin. Aber sobald man anfängt Angst davor zu haben, dann geht sicher irgendwas zu Bruch. Es ist aber auch normal, dass mal etwas kaputtgeht. Wir arbeiten ja mit Werkstücken, die extrem fein und empfindlich sind, weil sie so hochpräzise und klein sein müssen.“
Die Letzten werden die Ersten sein!
„Jeder freut sich, wenn er als Erster mit der Zerlegung und Reinigung einer Uhr fertig ist (so nach dem Motto: Wettbewerb; Ich bin der Erste!). Aber Vorsicht! Der Erste ist meistens der Letzte, der beim Zusammenbauen der Uhr fertig ist.“
Ein Uhrmacher sollte wissen, wie die Einzelteile miteinander funktionieren und wo sie hingehören. Ansonsten gibt es später beim Zusammenbauen ein Problem.
Das Universalgenie
Das Beste an diesem Beruf ist, dass “er wahnsinnig abwechslungsreich und vielfältig ist. Uhrmacher arbeiten mit unterschiedlichen Edelmetallen, Stahl, Messing, Kupfer oder auch Glas, Kunststoffen und Elektronik.“ Außerdem sieht jedes Uhrwerk anders aus, somit wirst du ständig gefordert.