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In Papas Fußstapfen: Julia ist Stuckateurin

In Papas Fußstapfen: Julia ist Stuckateurin

Was soll ich nur werden? Vielleicht den Beruf lernen, den der  Papa oder die Mama ausüben? Keine schlechte Idee. Berufswahl ganz leicht:  Ihr wisst genau, auf was ihr Euch einlasst. Bei Stuckateurin Julia wird der Beruf schon in der vierten Generation in der Familie ausgeübt.

Der familieneigene Betrieb existiert schon seit zwei Generationen. Mit zwölf Jahren hat Julia angefangen, sich für den Beruf der Stuckateurin zu interessieren. Also hat sie ihn als Ferienjob beim Papa ausprobiert. „Ab da war für sie klar: Was so viele meiner Familienmitglieder fasziniert hat, ist auch das Richtige für mich!“ Ob sie das Stuckateur-Gen geerbt hat? Sieht ganz so aus. Denn die gelernte Stuckateurin startete voll durch: 2012 wurde sie beste mittelfränkische Stuckateurin, dann bayerische Landessiegerin und schnitt als viertbeste Stuckateurin des deutschen Nationalteams ab. Julia stellt im Interview den Beruf vor.

Als Frau in einem eher männerlastigen Beruf. Wie ist das?

Es werden auf jeden Fall andere Anforderungen an dich gestellt als in einem klassischen Schreibtischjob. Die körperlichen Anforderungen sind hoch, aber man kann es schaffen. Aber du musst die selben Aufgaben erledigen wie die Männer. Da hilft nur „Köpfchen einsetzen“ und kreativ werden. Es ist auch so, dass Männer manchmal anders ticken als wir Frauen. Ist aber auch ganz witzig. Ich wurde schnell aufgenommen und habe auch auf der Meisterschule tolle Freunde gefunden.

Was magst du an deinem Beruf besonders gerne?

Ich mag den Kontakt zu Menschen. Der Stuckateur verkauft nicht nur ein Produkt, sondern wir machen den Kunden das Leben schöner. Wir gestalten sein Zuhause und was gibt es Besseres als einen zufriedenen Kunden und eine gute Arbeit?

Du warst beste mittelfränkische Stuckateurin, später bayerische Landessiegerin, viertbeste Stuckateurin Deutschlands und Mitglied im Nationalteam. Wie hast du das geschafft?

Ich bin ein sehr zielstrebiger Mensch: Ich will und wollte immer die Beste sein. Dazu gibt es eine lustige Geschichte. Bevor ich bayerische Landessiegerin wurde, fand ich im Internet ein rotes Kleid: Ich sagte, das ziehe ich an, wenn ich Bayerische Meisterin werde. Und es hat geklappt. Ich kann nur jedem raten, sich Ziele zu setzen und diese Stück für Stück umzusetzen. Immer weiter gehen!

Du hast ja schon an sehr vielen Wettbewerben teilgenommen. Wie läuft so etwas ab?

Für nationale Wettbewerbe reisen wir im Team an, sind meist eine Woche vorher da. Unser Trainer informiert uns über das Objekt, das wir herstellen müssen. Dieses müssen wir genau nach den Regeln des Wettbewerbs bauen. Unser Trainer wählt das beste Stück von uns aus. Ich war oft die einzige Frau in Deutschland. Ich sag es euch, da braucht man viel Nervenstärke.

Wie hat dein Freundeskreis auf diese Erfolge reagiert?

Meine Freunde kennen keinen Neid, sie haben sich ganz einfach mit mir gefreut. Ich konnte diese Erfolge am Anfang gar nicht ganz fassen. Insgesamt habe ich für meine Leistungen immer eine positive Rückmeldung bekommen. Natürlich wird man auch mal angesprochen, weil Kunden über mich in der Zeitung gelesen haben, das war für mich schon ein Einschnitt, aber auf alle Fälle positiv.

Was empfiehlst du Schülern, die die Berufswahl noch vor sich haben?

Nicht aufgeben und weiter kämpfen: Wenn du dich anstrengst, kannst du in diesem Beruf viel  Anerkennung und Respekt bekommen. Euch stehen die Türen offen: Ihr könnt einen eigenen Betrieb gründen, gutes Geld verdienen. Und glücklich sein: Du schaffst etwas mit den eigenen Händen.

 

Birgit Kirstein | 14. Februar 2017
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