Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer: Kautschuk im Blechmantel
Für den Klimaschutz demonstrieren, das tun viele. Luca lässt Taten sprechen. Als Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer sorgt er dafür, dass Wärme und Kälte dort bleiben, wo sie hingehören. Das hilft beim Energiesparen und ist prima für unseren Planeten!
Wenn die Heizungsbauer ihre Rohre verlegt haben, dann tritt Luca auf den Plan. Er umhüllt diese mit Dämmmaterial, damit das heiße bzw. kalte Wasser seine Temperatur behält. Nur so bringen Fußbodenheizung und Co ein kuschliges Raumklima in unsere Räume. Meistens werden die Rohre mit einer Steinwollschale und einem PVC-Mantel versehen. Diese Hüllen gibt es fertig. Sie sind allerdings ein Meter lang und müssen passgenau zugeschnitten werden. Das kann knifflig werden, wenn die Rohre um die Ecke gehen oder sehr nahe beieinander liegen. Dann braucht Luca eine gehörige Portion räumliche Vorstellungskraft und Augenmaß.
Winkel berechnen
Bei den Rohren von Lüftungs- und Klimaanlagen, wie sie in größeren Bürokomplexen oder Industriegebäuden vorkommen, verwendet Luca synthetischen Kautschuk als Dämmung. „Dieses Material isoliert am besten gegen Kälte“, erklärt er und betont: „Wichtig ist, dass die Dämmung an den Stößen ganz dicht ist.“ Ansonsten könnte sich Schwitzwasser bilden. Das kann zu Wasserschäden führen. Befinden sich die Rohre im Außenbereich, kommt meistens noch eine Blechverkleidung drum.
Die Blechteile fertigt Luca selbst an. Er muss sich also vorher genau überlegen, wie diese aussehen müssen und wie viel Material er benötigt. An den Bögen wird das Material gestückelt. Die Formteile erhalten an den Rändern einen Falz, die sogenannte Sicke. Dadurch passen die Teile beim Zusammenbauen auf den Millimeter genau.
„In meinem Beruf als Wärme-, Kälte- und Schallschutz-Isolierer sollte man ein bisschen mit Zahlen umgehen können“, sagt er. Allerdings reichen die Kenntnisse, die man, wie er, für die Mittlere Reife erworben hat als Grundlage bestens aus. Auch der Quali bietet gute Voraussetzungen, denn: „Wie man den Umfang der Rohre berechnet oder die Wärmeleitfähigkeit, das lernt man in der Berufsschule“, beruhigt Luca.
Weg von zuhause
Genau solch eine Aufgabe hatte Luca beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks 2019 zu bewältigen. „Das war tricky, aber auch cool“, grinst er. Die Challenge hat er super gemeistert: Platz 1. Überhaupt hat ihm der Wettbewerb und das Sich-Messen mit den anderen sehr gut gefallen. „Eine tolle Erfahrung“, resümiert er. Dass er dafür bis nach Niedersachsen fahren musste und ein paar Tage von zu Hause weg war, hat ihm nichts ausgemacht. Denn diese Erfahrung hat er schon während der Ausbildung gemacht. „Die überbetriebliche Ausbildung findet in Nördlingen statt“, erzählt er. Und die Berufsschule für die bayerischen Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer hat ihren Sitz in Lindau. Dort lernen die Azubis jeweils mehrere Wochen Theorie und Praxis ihres Berufs kennen. „Und viele andere junge Leute“, grinst Luca. In Nördlingen hat er in einem Hotel gewohnt, in Lindau in einem Wohnheim nahe der Bildungseinrichtung.
Nachdem Luca die Gesellenprüfung so ausgezeichnet gelungen ist, strebt er als nächstes den Meister an. Den braucht er, damit er später den Betrieb seiner Eltern übernehmen kann.