Behälter- und Apparatebauer Kilian: Tanks aus Metall
Ohne Menschen wie Kilian wären viele produzierende Unternehmen aufgeschmissen. Er fertigt Behälter und Apparate für Pulver und Flüssigkeiten. Manchmal sind diese eher klein, manchmal aber auch riesig.
Die Halle, in der Kilian arbeitet, ist ganz schön groß. Das muss sie auch sein. Denn es kommt vor, dass der Behälter- und Apparatebauer an einem Tank mitarbeitet, der sechs Meter hoch ist. Da heißt es dann schon mal raufklettern, um oben Arbeiten auszuführen. Erst kürzlich brauchte ein Kunde ein solches Riesengefäß. Es sollte 1600 Liter fassen. Drei mal sechs Meter maßen die Blechplatten für die Seitenwände.
„Wir bauen oft Behälter für Pharmafirmen oder Milchwerke“, erzählt Kilian. Er arbeitet bei Empl Anlagen in Schwindegg. Die Behälter und Tanks sind meistens aus Edelstahl, da sie nicht rosten dürfen. Mit dabei sind einfache Behälter, aber auch komplizierte mit vielen Rohren und Stutzen. Für diese muss Kilian entsprechende Aussparungen in den Metallplatten vorsehen.
Schneiden und schweißen
Für das Schneiden benutzt Kilian entweder einen Wasserstrahlschneider oder die Flex. „Das ist eigentlich mein Hauptarbeitsgerät“, sagt er schmunzelnd. Außerdem muss er Kanten abrunden und klar: das Metall schleifen. Schließlich muss es ganz glatt sein, damit sich nichts festsetzen kann. „Wie lange das dauert, hängt davon ab, wie sauber das Blech vorgewalzt ist“, erklärt er. Auch das Schweißen ist ein wichtiger Teil von Kilians Arbeit. Hier gibt es verschiedene Verfahren: das WIG- und das MAG-Schweißen. „Bei beiden wird Gas benötigt, das aber unterschiedlich ist“, erklärt Kilian. Welches Schweißverfahren zum Einsatz kommt, hängt vom Metall ab.
Kompliziertes Rohrsystem
Kilians spektakulärster Auftrag war eine große Verdampfungsanlage. „Da hatten wir viele verschiedenen Bauteile zu fertigen“, erinnert er sich. Diese mussten miteinander verbunden werden. Außerdem war ein kompliziertes Rohrsystem anzubringen. Um die Anlage aufzubauen, waren große Gestelle nötig, die außen herum errichtet wurden. „Zwischendurch haben tatsächlich um die zehn Leute an dem Verdampfer gearbeitet“, schildert Kilian.
Verständnis für Mathe kann nicht schaden
Damit Kilian weiß, wie die Behälter und Apparate aussehen sollen, bekommt er Pläne und Zeichnungen. Allerdings muss er selbst auch immer wieder Biegekanten, Kreisausschnitte und Flächen berechnen. „Da schadet es nicht, wenn einem Mathe liegt“, sagt er. „Wichtig ist auch, dass man sauber und zügig arbeitet“, ergänzt er. Kilian wäre früher nicht auf die Idee gekommen, später von Beruf Behälter- und Apparatebauer zu werden.
In der Realschule hatte er den sprachlichen Zweig gewählt. Er hatte weder viel mit Mathe noch mit Werken am Hut. Darauf gebracht hat ihn das Betriebspraktikum während der Schulzeit. Das hat er bei der Firma Empl absolviert. Es hat ihn so begeistert, dass er sich um einen Ausbildungsplatz beworben hat. 2019 hat er übrigens den 3. Platz beim Bundeswettbewerb der besten Behälter- und Apparatebauergesellen belegt.