Land- und Baumaschinenmechatroniker: Fingerspitzengefühl für Monster-Maschinen
„Und was machst Du so?“ – meistens die erste verklemmte Frage bei ersten Begegnungen. Beschleicht einen bei vielen Menschen das Gefühl, ihre Berufung noch nicht so richtig gefunden zu haben, weiß Andreas Riedl genau, was sein Ding sind: Riesige, schwere Maschinen. Der Traum als Land- und Baumaschinenmechatroniker zu arbeiten, ist schon ziemlich konkret. Der 22-jährige hat das erste Lehrjahr hinter sich und kennt das Werkstattleben. „Mich haben große Maschinen schon als kleines Kind magisch angezogen.“ Für Andreas gibt es fast nichts Besseres als an den technischen Wunderwerken zu schrauben. Dabei hat er nach dem Abitur zunächst einen komplett anderen Weg eingeschlagen…
Fader Bürojob? Fehlanzeige! Andreas zieht es in die Werkstatt!
„Wegen einer Knieverletzung vom Fußball war ich nach dem Abi ausgeknockt und konnte schlecht körperlich arbeiten.“ Nicht die beste Voraussetzung für einen angehenden Land- und Baumaschinenmechatroniker, der täglich richtig mit anpacken muss. Deswegen verabschiedete sich Andreas fürs Erste von seinem Kindheitstraum und absolvierte zuerst schweren Herzens, aber mit Erfolg, eine kaufmännische Ausbildung. „Wenn ich ehrlich bin, taugt mir die Arbeit im Büro aber überhaupt nicht“, gibt Andreas offen zu. Bereits als Dreikäsehoch schaute er auf dem Bauernhof seines Onkels beim Schrauben an den imposanten Landmaschinen zu. Sein Vater hat den Meister in einem ähnlichen Beruf gemacht.
Land- und Baumaschinenmechatroniker: Schrauben, schrauben, schrauben!
Seine persönliche Durststrecke im Büro hat Andreas mittlerweile zum Glück überwunden. Und auch sein Knie spielt wieder mit. Im selben Betrieb, in dem er auch seine kaufmännische Ausbildung gemacht hat, Eder Landtechnik in Tuntenhausen, schraubt er sich inzwischen zu seinem Traumjob. Seine „Patienten“: Teleskop- und Industriestapler. Zerlegen, Fehler suchen, zusammenbauen. Präzision und Technikverständnis ist das A und O. Im Moment ist Andreas sozusagen „Assistenzarzt“ für die Gesellen, aber die Chancen, in zwei Jahren im Betrieb übernommen zu werden, stehen gut. Später kann er sich auch gut vorstellen, mal im Vertrieb zu arbeiten und im Außendienst unterwegs zu sein. Selbst in seiner Freizeit stellt er sich manchmal freiwillig in die private Werkstatt seines Vaters, um kleinere Geräte wie Rasenmäher zu reparieren.
Gesucht: Technik-Freaks, die sich auch mal die Hände schmutzig machen
„Wichtig ist es, genau zu arbeiten, weil besonders große Maschinen eine Menge Geld kosten“, erklärt Andreas. Schulabgängern empfiehlt er, mehrere Praktika zu machen, bevor sie sich in ein Studium hineinstürzen. „Oft studieren Leute nach dem Abi einfach, weil es die Eltern so wollen oder sie keine Ahnung haben, was sie eigentlich machen wollen.“ Als Land- und Baumaschinenmechatroniker jedenfalls brauchst du aus Sicht von Andreas viel Fingerspitzengefühl und eine gewisse Faszination für Technik und Elektronik. „Und du darfst keine Angst davor haben, auch mal dreckig zu werden.“